Wenn die Minikröten erscheinen ... Amphibienwanderung nähert sich dem Ende!
Wenn die Minikröten erscheinen ...Viele heimische Amphibienarten sind akut gefährdet – vor allem durch Lebensraumverlust, Zerschneidung ihrer Wanderwege (z. B. durch Straßen), Umweltverschmutzung und Klimawandel. Auch invasive Arten und Krankheiten wie die Chytridpilz-Infektion setzen ihnen zu.Was wir tun?
Konkret: Amphibien bei Wanderungen über Straßen schützen, Lebensräume erhalten oder schaffen und Umweltbildung fördern.
Was können Sie tun?Amphibien brauchen unsere Stimme – und unsere Hilfe.
Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Frosch, Kröte & Co. nicht verstummen.
Mit Ihrer Unterstützung können Sie unmittelbar dazu beitragen das wir auch in Zukunft die Geräuschkulisse unserer Amphibien nicht missen müssen!
Die Erdkröte (Bufo bufo) ist eine der bekanntesten Amphibienarten Europas und spielt eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht ihrer Lebensräume.- Besonders bemerkenswert ist ihr alljährliches Verhalten zur Fortpflanzungszeit: die sogenannte Laichwanderung, die oft ganze Populationen in Bewegung setzt.
Allgemeine Merkmale der Erdkröte:Die Erdkröte gehört zur Familie der echten Kröten (Bufonidae). Sie ist relativ groß für eine Kröte: Weibchen erreichen bis zu 12 cm, Männchen bleiben mit etwa 8 cm kleiner. Ihre Haut ist trocken, warzig und meist bräunlich oder grau gefärbt – eine perfekte Tarnung am Waldboden. Die Augen stechen durch ihre goldene Iris mit waagerechtem, dunklem Pupillenschlitz hervor.
Lebensraum und Lebensweise:Erdkröten sind dämmerungs- und nachtaktiv und leben bevorzugt in Laub- und Mischwäldern, Parks, Gärten sowie in der Nähe von Teichen und anderen Stillgewässern. Tagsüber verbergen sie sich unter Steinen, Holz oder in selbst gegrabenen Erdhöhlen. Ihre Nahrung besteht vor allem aus Insekten, Würmern, Nacktschnecken und anderen wirbellosen Kleintieren.
Laichwanderung – ein jährliches Naturschauspiel:Im zeitigen Frühjahr – oft schon im Februar oder März – erwachen die Erdkröten aus der Winterstarre. Wenn die Temperaturen anhaltend über etwa 5–7 °C liegen und feuchtes Wetter herrscht, machen sie sich auf den Weg zu ihren angestammten Laichgewässern – oft genau zu dem Ort, an dem sie selbst einst geschlüpft sind. Dieses Verhalten zeigt einen beeindruckenden Orientierungssinn.Die Wanderung kann mehrere hundert Meter bis hin zu mehreren Kilometern lang sein und stellt eine große Gefahr dar, besonders in von Menschen geprägten Landschaften mit Straßenverkehr. Daher sind vielerorts Krötenzäune und „Krötenretter“ aktiv, um die Tiere sicher über Straßen zu geleiten. Während der Wanderung reiten die kleineren Männchen oft schon auf dem Rücken der größeren Weibchen – das sogenannte Amplexus-Verhalten. Am Gewässer angekommen, legen die Weibchen in spiralig gedrehten Laichschnüren mehrere tausend Eier ab, die vom Männchen gleichzeitig befruchtet werden.
Der Abschluss der Wanderung – ein besonderes Zeichen:Ein besonders faszinierender Aspekt dieser Wanderung ist das
Erscheinen sehr junger Tiere gegen Ende der Fortpflanzungszeit. Diese Jungtiere, oft erst im Vorjahr selbst geschlüpft, machen sich ebenfalls auf den Weg zum Laichgewässer – möglicherweise noch nicht zur Fortpflanzung,
sondern zur Prägung des Ortes. Ihr Auftauchen in der Nähe der Wanderroute gilt vielerorts als sicheres Zeichen dafür, dass die große Wanderbewegung der adulten Tiere bald abgeschlossen ist. Dieses Verhalten zeigt, dass bereits junge Erdkröten Teil dieses generationsübergreifenden Zyklus sind – ein weiterer Hinweis auf den tief verwurzelten Instinkt, den Ursprungsort aufzusuchen und vielleicht im nächsten oder übernächsten Jahr selbst zum Fortpflanzungsgeschehen beizutragen.
Fazit:Die Erdkröte beeindruckt nicht nur durch ihre Anpassungsfähigkeit und Robustheit, sondern besonders durch ihr jährliches Wanderverhalten zu den Laichgewässern. Der instinkthafte Marsch, der von alten wie jungen Tieren unternommen wird, zeugt von einem uralten Naturereignis, das Jahr für Jahr stattfindet – oft unbemerkt und dennoch voller Bedeutung. Das Erscheinen junger Tiere zum Abschluss der Wanderung markiert nicht nur das Ende eines Zyklus, sondern auch den Anfang des nächsten.
In der Aufnahme- Mit dem Auftauchen kleiner Erdkröten erwarten wir das nahe Ende der jährlichen Zulaufphase und mit dem Engagement zur Sicherung zahlreicher gefährdeter Wanderrouten tragen wir konkret zur Erhaltung heimischer Amphibienarten bei.
Turmstationen Deutschland e.V.Stand 19.04.2025