Turmstationen Deutschland e.V.

Gemeinnütziger Verein für praktischen Natur- und Kulturschutz, unter Einbindung umweltbildender Komponenten



Herzlich Willkommen auf der Internetpräsenz von Turmstationen Deutschland e.V.

Wir begrüßen Sie ganz herzlich auf der Internetpräsenz von Turmstationen Deutschland e.V.

Wir sind kein Naturschutzverein wie jeder andere. Und das ist gut so.

Wo andere nur erhalten wollen, schaffen wir Neues. Ausgediente Bauwerke? Werden bei uns zu Schutzräumen für bedrohte Arten. Verlorene Lebensräume? Denken wir radikal neu – artenreich, zukunftsorientiert, sinnstiftend. Wir verbinden Natur- und Artenschutz mit Kreativität, Wissen und dem Mut, Wege zu gehen, die andere noch nicht sehen. Unser Antrieb ist nicht Romantik, sondern Verantwortung. Nicht Verwalten, sondern Verändern. Wir sind der Ort, an dem Umweltbildung nicht erklärt, sondern bewegt. Der Ort, an dem aus stillgelegten Räumen neue Lebensvielfalt wächst. Der Ort, an dem Leidenschaft auf Expertise trifft – für eine Welt, die mehr ist als nur grün: vielfältig, wild und lebendig.

Willkommen bei Turmstationen Deutschland e.V.  – wo Zukunft Arten braucht.



  • Auf dieser Webpräsenz möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Struktur unserer Organisation, sowie in unsere Projekte ermöglichen.

Begleiten Sie uns und kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Rückfragen zu einem unserer Projekte haben. 

  • Möchten Sie unser Engagement unterstützen, so stehen wir auch gerne für Anfragen welche diesen Aspekt betreffen persönlich zur Verfügung.
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Hagebutten – die roten Vorratskammern der Natur
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 Hagebutten – die roten Vorratskammern der Natur

  •     Wenn der Sommer zu Ende geht und die Tage kürzer werden, beginnt die Zeit der Hagebutten. 

Die kleinen, leuchtend roten Früchte der Wildrosenarten – allen voran der Hunds-Rose (Rosa canina) – hängen bis weit in den Winter hinein an Hecken und Waldrändern. Sie sind nicht nur ein Blickfang in der herbstlichen Landschaft, sondern auch eine der wertvollsten Nahrungsquellen für viele Tiere.
Was Hagebutten ausmacht. Botanisch gesehen sind Hagebutten Sammelfrüchte, in deren Innerem zahlreiche kleine Nüsschen liegen – die eigentlichen Samen der Rose. Das rote Fruchtfleisch ist reich an Vitamin C, Mineralstoffen und natürlichen Antioxidantien. Damit sind Hagebutten nicht nur für den Menschen ein traditionelles Winterstärkungsmittel, sondern auch für die Tierwelt eine ideale Energiequelle in der kargen Jahreszeit.
Bedeutung für die Tierwelt

Hagebutten übernehmen in der Natur eine Schlüsselfunktion:


  •     Nahrung für Vögel: Viele heimische Singvögel sind auf Hagebutten angewiesen, wenn andere Früchte längst verzehrt oder von Frost zerstört sind. Amseln, Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Dompfaffen und auch Wintergäste wie Seidenschwänze nutzen die Früchte, um ihre Energiereserven aufzufüllen.

  •     Winternahrung für Säugetiere: Feldhasen und Rehe knabbern gerne an den vitaminreichen Früchten, wenn Schnee die übrigen Pflanzenbedeckungen verdeckt. Selbst Mäuse und andere Kleinsäuger profitieren von den energiereichen Kernen.

  •     Lebensraum für Insekten: Schon vor der Fruchtbildung haben Wildrosen einen hohen ökologischen Wert: Ihre Blüten bieten von Mai bis Juni reichlich Nektar und Pollen für Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen. Im Spätsommer bieten die reifen Hagebutten Käfern und anderen Insekten Nahrung.


Ein wichtiger Baustein im Ökosystem

Hagebutten sind nicht nur Nahrung, sondern auch Teil eines Kreislaufs: Wenn Vögel die Früchte fressen, verbreiten sie die Samen weit über den Standort der Mutterpflanze hinaus. Auf diese Weise tragen sie zur Vermehrung der Wildrosen bei und erhalten damit die Heckenlandschaften, die wiederum Brutplätze, Schutzräume und Nahrungsquellen für zahlreiche Tierarten bieten.

Warum sie für die Artenvielfalt wichtig sind

Hecken mit Wildrosen und Hagebutten gehören zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Kulturlandschaft. Sie verbinden Felder, Wiesen und Wälder miteinander, dienen als „grüne Leitlinien“ für wandernde Tiere und bieten ganzjährig Struktur:


  •     Im Frühjahr Nistplätze und Blüten für Insekten

  •     Im Sommer Schutzräume und Verstecke

  •     Im Herbst und Winter Früchte als Nahrung


Tipps für Naturfreunde und Gärtner

  • Wildrosen pflanzen: Wer Platz im Garten oder an Ackerrändern hat, kann mit heimischen Wildrosenarten einen wertvollen Lebensraum schaffen.

  • Verblühte Sträucher nicht zurückschneiden: So können sich Hagebutten ausbilden und den Tieren bis in den Winter zur Verfügung stehen.

  • Hecken erhalten: Alte Hecken mit Wildrosen sind wertvolle Rückzugsorte und sollten gepflegt, aber nicht zu stark beschnitten werden.

Fazit
Hagebutten sind weit mehr als nur ein herbstlicher Farbtupfer. Sie sind Nahrungsquelle, Lebensraum, Überlebenshilfe und Samenbank in einem. Sie helfen, die Zeit zwischen Spätherbst und Frühling zu überbrücken, wenn das Nahrungsangebot für viele Tiere knapp wird. Wer Hagebuttensträucher in seiner Umgebung erhält oder pflanzt, leistet einen aktiven Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt und macht die Landschaft lebendiger – für Tiere und für uns Menschen.

In der Aufnahme 
  •     Heckenrose bildet Hagebutten aus

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Stand 10.09.2025
Wenn Felder leer werden – ein tiefer Einschnitt für Wildtiere und Landschaft
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 Wenn Felder leer werden – ein tiefer Einschnitt für Wildtiere und Landschaft

  •     Die Erntezeit ist für uns Menschen ein vertrautes Bild: Mähdrescher ziehen ihre Bahnen, der Duft von Stroh liegt in der Luft, und innerhalb weniger Stunden verwandeln sich hohe, dichte Pflanzenbestände in offene, abgeerntete Flächen. 

Für viele von uns ist dies der sichtbare Abschluss eines erfolgreichen landwirtschaftlichen Jahres. Doch für unzählige Wildtiere bedeutet dieser Moment eine Zäsur – eine plötzliche, tiefgreifende Veränderung ihres Lebensraums.
Der Lebensraum vor der Ernte

Getreidefelder, Wiesen und andere landwirtschaftlich genutzte Flächen sind für viele Tiere mehr als nur Produktionsstätten des Menschen. Sie dienen als Kinderstube, Schutzraum und Nahrungsquelle. In den Wochen und Monaten vor der Ernte finden Rehkitze hier sichere Liegeplätze, Feldhasen ziehen ihren Nachwuchs groß, und Bodenbrüter wie Rebhühner oder Feldlerchen nutzen die Deckung der Pflanzen zum Brüten und Aufziehen ihrer Küken. Auch unzählige Insektenarten – von Wildbienen über Heuschrecken bis zu Käfern – leben in und von der Vegetation.

Der plötzliche Wandel

Wenn die Ernte beginnt, geschieht die Veränderung in kürzester Zeit. Aus einem geschlossenen, schützenden Habitat wird eine offene Fläche. Nester, Verstecke und Deckung verschwinden buchstäblich über Nacht. Für erwachsene Tiere bedeutet dies Stress, für Jungtiere kann es lebensbedrohlich sein.

  •     Schutzverlust: Ohne Deckung sind viele Tiere Fressfeinden ausgesetzt.

  •     Orientierungsprobleme: Jungtiere kennen nur den vertrauten, dichten Pflanzenbestand und finden sich in der neuen offenen Umgebung kaum zurecht.

  •     Nahrungsverlust: Insekten, Samen und Kräuter verschwinden oder werden durch die Bearbeitung der Felder zerstört.

  •     Erhöhtes Risiko: Bei der Ernte selbst können Tiere verletzt oder getötet werden, wenn sie nicht rechtzeitig fliehen.


Eine stille Herausforderung


Diese Umbrüche geschehen jedes Jahr, doch sie bleiben oft unbemerkt. Die betroffenen Tiere leiden leise. Ihr Verlust wird selten sichtbar – höchstens dann, wenn Rehkitze oder Junghasen verletzt auf den Flächen gefunden werden. Gerade diese Unsichtbarkeit macht das Problem so schwierig.

Möglichkeiten, zu helfen

Die gute Nachricht:
Es gibt zahlreiche Ansätze, um den Übergang für die Tierwelt abzumildern, ohne die landwirtschaftliche Produktion zu beeinträchtigen.

  •     Staffelernte und Mosaikmahd: Nicht alle Flächen auf einmal abernten oder mähen – so bleiben Rückzugsräume erhalten.

  •     Blühstreifen und Feldraine: Diese bieten ganzjährig Deckung und Nahrung.

  •     Technische Hilfsmittel: Drohnen mit Wärmebildkameras können vor der Mahd Jungtiere aufspüren.

  •     Späte Bearbeitung einzelner Flächen: Gibt Jungtieren Zeit, sich an die neue Situation anzupassen.

  •     Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz: Gemeinsame Planung und Förderprogramme können ökologische Ausgleichsflächen sichern.


Die schlechte Nachricht: Diese Vorgehensweisen werden leider nur sehr zurückhaltend verfolgt!

Ein Aufruf zum achtsamen Handeln

Die plötzliche Freistellung der Felder zeigt uns, wie eng unser Tun mit dem Leben der Wildtiere verbunden ist. Jeder Schnitt, jede Ernte, jede Bewirtschaftung ist Teil eines größeren Kreislaufs, der nicht nur uns, sondern auch unzähligen anderen Lebewesen Lebensgrundlage ist. Mit einem bewussten Blick auf die Folgen können wir Landwirtschaft und Artenvielfalt besser in Einklang bringen. Indem wir gemeinsam Rücksicht nehmen, schaffen wir eine Kulturlandschaft, die sowohl Nahrung für uns Menschen als auch Lebensraum für Tiere und Pflanzen bietet. Die Ernte darf ein Moment der Freude sein – für uns und für die Natur.

In der Aufnahme
  •     Lebensraumveränderung über Nacht - für viele Wildtiere ein elementarer Lebenseinschnitt!


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Stand
06.09.2025
Amphibien in Not – Wenn Trockenheit und Hitze zur tödlichen Gefahr werden
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Amphibien in Not – Wenn Trockenheit und Hitze zur tödlichen Gefahr werden

  •     In den letzten Jahren haben sich die Sommer in Deutschland spürbar verändert: lange Hitzeperioden, ausbleibender Regen und sinkende Grundwasserstände setzen nicht nur der Vegetation, sondern auch vielen Tierarten massiv zu. 

Besonders Amphibien, die auf feuchte Lebensräume und Gewässer angewiesen sind, geraten zunehmend in Bedrängnis.

Ein besonders eindrückliches Beispiel ist der Europäische Laubfrosch (Hyla arborea):

Dieser kleine, leuchtend grüne Kletterkünstler lebt normalerweise in strukturreichen Feuchtgebieten, an Teichrändern oder in feuchten Wiesen. Hier findet er nicht nur Nahrung, sondern auch die für seine Haut überlebenswichtige Feuchtigkeit. Doch in Zeiten anhaltender Trockenheit verschwinden viele dieser Lebensräume. Auf der verzweifelten Suche nach Wasser kann es den Laubfrosch bis in die Nähe des Menschen verschlagen – etwa zu Regentonnen in Gärten. Was zunächst nach einer willkommenen Rettung aussieht, entpuppt sich jedoch häufig als tödliche Falle: Die glatten, senkrechten Innenwände der Tonne lassen keinen Halt zu. Ein einmal hineingesprungener oder hineingefallener Frosch kann nicht mehr herausklettern und verendet oft qualvoll durch Erschöpfung oder Ertrinken.Dieses Schicksal ereilte auch einen Laubfrosch in einem deutschen Garten während der Hitzewelle: Auf der Suche nach Wasser kletterte er an den Rand einer halb gefüllten Regentonne. Er glitt hinein, doch der rettende Rückweg war unmöglich – die Tonnenwand war zu glatt, der Wasserstand zu niedrig. Ohne menschliches Eingreifen endete seine Suche nach Wasser tragisch.

Wie wir helfen können:

  •     Regentonnen mit feinmaschigen Netzen oder festen Deckeln sichern.
  •     Kleine „Rampen“ oder Holzleisten in Wasserbehältern anbringen, damit Tiere wieder herausgelangen können.
  •     In heißen Sommern flache, schattige Wasserschalen im Garten bereitstellen.
  •     Naturnahe Teiche oder Feuchtbiotope anlegen, um dauerhafte Rückzugsorte zu schaffen.

Der Schutz unserer Amphibien erfordert oft nur kleine, einfache Maßnahmen – doch sie können über Leben und Tod entscheiden. Gerade in Zeiten von Klimawandel und Extremwetter liegt es in unserer Verantwortung, den Tieren sichere Lebensräume zu erhalten und gefährliche Fallen zu entschärfen.
Artbeschreibung – Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea)

Systematik:

Ordnung: Froschlurche (Anura)
Familie: Laubfrösche (Hylidae)
Gattung: Hyla
Art: Hyla arborea

Aussehen:
Der Europäische Laubfrosch ist ein kleiner, schlanker Froschlurch mit einer Körperlänge von meist 3–5 cm. Seine auffällig glatte Haut schimmert in einem intensiven Grün, kann aber je nach Umgebung und Temperatur auch bräunliche oder graue Farbtöne annehmen (metachromatische Hautanpassung). Charakteristisch ist der schmale, dunkle Streifen, der vom Nasenloch über das Auge bis in den Flankenbereich verläuft. Die Bauchseite ist hell und matt. An den Enden seiner Zehen trägt der Laubfrosch runde Haftscheiben, die ihm das Klettern an glatten Pflanzenstängeln, Zweigen und sogar Glasflächen ermöglichen – eine Anpassung, die ihn von vielen anderen heimischen Amphibien unterscheidet.

Lebensraum:
Hyla arborea bevorzugt warme, strukturreiche Landschaften mit einer Kombination aus stehenden Gewässern (Laichplätze) und umliegenden Hecken, Gebüschen oder Feuchtwiesen. Besonders wohl fühlt er sich an besonnten Teichen, Gräben oder Altwassern mit reicher Ufervegetation.

Verbreitung:
In Deutschland ist der Europäische Laubfrosch vor allem in wärmebegünstigten Regionen zu finden – etwa im Rheintal, in Teilen Norddeutschlands und im Osten bis Brandenburg und Sachsen. In vielen Gebieten ist er jedoch selten geworden.

Fortpflanzung:
Die Paarungszeit beginnt meist im April, wenn die Wassertemperatur über 10 °C liegt. Männchen locken mit einer lauten, metallisch klingenden Balzrufe, die durch eine auffällige Kehl-Schallblase verstärkt werden und oft schon aus hunderten Metern Entfernung zu hören sind. Die Weibchen legen mehrere Laichballen mit insgesamt bis zu 1.000 Eiern an Pflanzen im Flachwasser ab.

Ernährung:
Der Laubfrosch ist ein opportunistischer Insektenjäger. Er erbeutet Mücken, Fliegen, Käfer und andere kleine Gliederfüßer, die er mit seiner klebrigen Zunge blitzschnell erfasst.

Gefährdung:
Der Europäische Laubfrosch steht in Deutschland auf der Vorwarnliste bzw. in einigen Bundesländern sogar auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Hauptbedrohungen sind der Verlust von Laichgewässern, die Zerschneidung von Lebensräumen und klimabedingte Trockenperioden. Auch ökologische Fallen wie ungesicherte Regentonnen stellen ein Risiko dar.

Besonderes:
Dank seiner Haftscheiben und seines ausgeprägten Kletterverhaltens wird der Laubfrosch oft als „kleiner Akrobat“ unter den Amphibien bezeichnet. Sein lauter Ruf kündigt in ländlichen Regionen oft den Beginn lauer Sommernächte an.

  •     Mehr zum Europäischen Laubfrosch (Hyla arborea) hier auf unseren Seiten 


In der Aufnahme von V. Greb
  •     „Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea) in Not – nach einem Sturz in eine Regenrinne kämpft er ums Überleben. Ungesicherte Wasser- und Entwässerungsanlagen werden für viele Amphibien zur tödlichen Falle.“


Turmstationen Deutschland e.V.
Stand
17.08.2025 
Das Wildschwein (Sus scrofa) – Architekt der Lebensräume und Garant für biologische Vielfa
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Das Wildschwein (Sus scrofa) – Architekt der Lebensräume und Garant für biologische Vielfalt

  •     Oft wird das Wildschwein lediglich als kräftiger Waldbewohner oder landwirtschaftlicher Schadverursacher wahrgenommen. 

Doch hinter diesem Bild verbirgt sich ein hochkomplexer Akteur im Ökosystem, dessen Verhalten und ökologische Funktionen für den Erhalt der Biodiversität von unschätzbarem Wert sind. Als sogenannter Ökosystemingenieur gestaltet das Wildschwein seine Umgebung aktiv um. Mit seiner kräftigen Schnauze und dem ausgeprägten Wühltrieb lockert es den Oberboden, durchmischt organisches Material und schafft eine mosaikartige Mikrostruktur. Diese Bodenbearbeitung führt zu einer verbesserten Bodendurchlüftung und begünstigt den Abbau organischer Substanz, wodurch Nährstoffe mineralisiert und für Pflanzen verfügbar gemacht werden. Das resultierende Mikrorelief bietet keimfreudigen Pionierarten ideale Bedingungen, insbesondere solchen, die auf Störungen angewiesen sind und in geschlossenen Beständen kaum Chancen hätten.
Auch in der Zoochorie – der Verbreitung von Samen durch Tiere – spielt das Wildschwein eine tragende Rolle. Samen bleiben im Fell haften oder passieren unbeschadet den Verdauungstrakt, sodass sie an neuen Standorten ausgebracht werden. Dieser Prozess trägt nicht nur zur genetischen Durchmischung von Pflanzenpopulationen bei, sondern unterstützt auch die Ausbreitung seltener oder konkurrenzschwacher Arten. Darüber hinaus profitieren zahlreiche Tierarten direkt oder indirekt von den Aktivitäten des Wildschweins. Aufgewühlte Flächen bieten ein Eldorado für wirbellose Bodenfauna wie Regenwürmer, Käferlarven und Springschwänze. Diese bilden wiederum die Nahrungsgrundlage für spezialisierte Vogelarten, Amphibien und Kleinsäuger. Die oft übersehenen Suhlen – flache, wassergefüllte Mulden, die beim Schlammbad entstehen – entwickeln sich zu temporären Feuchtlebensräumen. Sie werden von Insekten wie Libellen, von Amphibien wie Laubfrosch und Erdkröte sowie von wasserliebenden Pflanzenarten besiedelt und erhöhen so die Habitatvielfalt innerhalb eines Waldbiotops.

Ökologisch betrachtet wirkt das Wildschwein damit als Trittsteinbiotop-Erzeuger:
Es schafft kleine, kurzlebige Lebensräume, die in einer zunehmend gleichförmigen Kulturlandschaft besonders wichtig sind. Seine Aktivität unterstützt Sukzessionsprozesse und verhindert die Dominanz einzelner konkurrenzstarker Arten, was zu einer höheren alpha- und beta-Diversität führt. Die Bedeutung dieser Art reicht weit über den Wald hinaus. Auch in Agrarlandschaften, Feuchtgebieten und Küstenregionen sorgt das Wildschwein durch sein vielseitiges Nahrungsspektrum und seine hohe Mobilität für Stoff- und Energieflüsse zwischen verschiedenen Lebensräumen. So fungiert es als Bindeglied in einem komplexen ökologischen Netzwerk, in dem jede Art – ob groß oder klein – voneinander abhängt.

Trotz seiner manchmal konfliktträchtigen Beziehung zum Menschen
ist das Wildschwein damit ein Paradebeispiel für die Notwendigkeit, ökologische Funktionen in der Wildtierbewertung stärker zu berücksichtigen. Wer es versteht, die Rolle des Wildschweins nicht nur durch die Brille wirtschaftlicher Interessen, sondern im Kontext seiner ökosystemaren Dienstleistungen zu sehen, erkennt in ihm einen unersetzlichen Verbündeten im Kampf für den Erhalt unserer biologischen Vielfalt.




In der Aufnahme von Johannes Rother

  •     „Noch kennt das Wildschwein Jungtier nur den Duft des Waldes und das Spiel im Morgentau – doch was, wenn die Welt ihn bald nur als Plage sieht und nicht mehr als Kind der Natur?“


Turmstationen Deutschland e.V.
Stand
14.08.2025
Parasiten – Meister der Tarnung und Manipulation
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 Parasiten – Meister der Tarnung und Manipulation

  •     Sie sind winzig, unscheinbar und doch wahre Strategen: Parasiten. Viele von ihnen leben verborgen im Körper eines anderen Lebewesens, steuern dessen Verhalten und verändern sein Leben – oft ohne dass der Wirt überhaupt etwas bemerkt.

Selbst wehrhafte Insekten wie Wespen oder Bienen, die mit ihrem Stachel viele Feinde abschrecken, können sich nicht gegen alle Angreifer wehren. Unter ihren unsichtbaren Widersachern finden sich hochspezialisierte Arten, deren Lebensweise so bizarr wie raffiniert ist.

Der fast unsichtbare Feind im Wespenkörper
Eine dieser Arten ist ein winziger Fächerflügler (Strepsiptera), der gezielt Feldwespen befällt. Seine Larven klammern sich am Hinterleib der Wespe fest und entwickeln sich dort. Weibliche Parasiten verlassen den Wirt nie wieder – ihre Kopfkapseln ragen gut sichtbar zwischen den Hinterleibsringen hervor. Solche Wespen gelten als „stylopisiert“ – äußerlich noch Wespe, innerlich längst vom Parasiten beherrscht.
Wenn Parasiten das Verhalten umschreiben

Rund 40 % aller bekannten Tierarten sind Parasiten – und viele davon greifen nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn ihres Wirts an. Ein bekanntes Beispiel: der Erreger der Toxoplasmose. Bei Mäusen löscht er die angeborene Angst vor Katzen, sodass sie leichter gefressen werden – und der Parasit so in seinen nächsten Wirt gelangt. Selbst beim Menschen wird erforscht, ob eine Infektion das Verhalten beeinflusst. Klar ist: In der Schwangerschaft kann der Erreger gefährlich werden.

Der „Zombie-Mechanismus“ im Ameisenkörper

Besonders eindringlich zeigt sich die Macht der Parasiten beim kleinen Leberegel. Er nutzt Ameisen als Zwischenwirt – und verändert deren Verhalten auf erschreckende Weise:


  •         Infizierte Ameisen verlassen nachts nicht mehr den Grashalm, an dem sie sitzen.
  •         Sie klammern sich dort fest, scheinbar willenlos.
  •         So werden sie leicht von Weidetieren gefressen – und der Parasit gelangt in seinen Endwirt, um sich fortzupflanzen.

Dieses Verhalten ist kein Zufall – es ist das Ergebnis gezielter Manipulation durch den Parasiten. Die Ameise wird zu einem „Zombie“ im Dienst ihres ungebetenen Passagiers.


Parasiten – Gefahr und Motor der Evolution
Was zunächst nur bedrohlich wirkt, ist auch ein treibender Faktor der Natur. Wirte entwickeln Abwehrstrategien, Parasiten neue Angriffsmethoden. Dieses unsichtbare Wettrennen formt beide Seiten – und trägt dazu bei, dass sich das Leben immer weiter verändert und anpasst.


In der Aufnahme von Bernhard Schmalisch

  •     Die Art xenos vesparum befällt die Feldwespen, Gattung Polistes. Ihre Larven heften sich am Hinterleib der Wespe fest. Wenn sie erwachsen sind, bleiben die Weibchen auf ihrem Wirt. Die Kopfkapseln schauen zwischen den Hinterleibsringen hervor.  Eine solche Wespe nennt man "stylopisiert".


Turmstationen Deutschland e.V.
Stand
11.08.2025
Haus-Feldwespe (Polistes dominula) – Die filigrane Metallarchitektin
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Haus-Feldwespe (Polistes dominula) – Die filigrane Metallarchitektin

  •     Wer im Sommer im Garten sitzt, bekommt es oft nicht mit: Nur wenige Meter entfernt kann eine kleine, schlanke Wespe gerade an ihrem Meisterwerk arbeiten. 

Die Haus-Feldwespe, Polistes dominula,
ist die elegante Minimalistin unter den Wespen – lange Beine, schlanker Körper, schwarz-gelb gekleidet wie für ein Insekten-Gala-Dinner. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum, doch sie hat längst den Norden erobert – von mediterranen Olivenhainen bis zu deutschen Garagenhöfen. Sie baut ihre Nester aus einer papierartigen Masse, die sie aus zerkauten Holzfasern und Speichel formt. Der Bauprozess wirkt wie eine Mischung aus Recyclingprojekt und Hochbaukunst.
Metall – der unerwartete Lieblingsstandort
Während andere Insekten Holz, Erde oder Pflanzen bevorzugen, scheint die Haus-Feldwespe ein Faible für Metall entwickelt zu haben. Lampenmasten, Briefkästen, Zäune oder Rollladenkästen werden von ihr regelrecht als „Toplage“ gehandelt.

Metall bietet gleich mehrere Vorteile:

  •             Stabilität – das Nest hängt sicher
  •             Wärmespeicher – Sonneneinstrahlung heizt den Bau angenehm auf
  •             Schutz vor Feuchtigkeit – viele Metallflächen sind regengeschützt

Für die Wespenlarven ist das quasi Luxusausbau mit Heizung und Sicherheitsstandard.

Zwischen Respekt und Toleranz
Viele Menschen denken bei einem Wespennest sofort an Gefahr. Dabei ist die Haus-Feldwespe oft deutlich friedlicher als ihre notorischen Verwandten, die Gemeinen Wespen. Sie hilft sogar im Garten – als Jägerin kleiner Insekten und gelegentliche Bestäuberin. Solange ihr Nest nicht "direkt am Kinderzimmerfenster hängt", spricht viel dafür, den kleinen Architektinnen einfach ihr Mietobjekt zu lassen. Es ist kostenloses Naturfernsehen – und vielleicht sogar eine kleine Lektion in friedlicher Koexistenz.

Ein Augenzwinkern zum Schluss
Man könnte sagen: Die Haus-Feldwespe ist die erste Metallbauträgerin der Tierwelt. Sie hat keine Maklerkosten, keine Baugenehmigung – und doch entstehen kleine Meisterwerke. Also, wenn Sie das nächste Mal am Briefkasten ein Wespennest sehen: Vielleicht nicht gleich an Abriss denken. Schließlich ist es nicht irgendein Nest – es ist ein Designerloft aus Speichel und Holzfasern, gebaut mit Herz und Flügeln. 

In der Aufnahme 
  •     Nistplatz der Haus-Feldwespe (Polistes dominula) am Metallrahmen

Turmstationen Deutschland e.V.
Stand
10.08.2025
Aktuelles Projekt in Bayern: Stele der Biodiversität® - Oberschwappach
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 Stele der Biodiversität - Oberschwappach

  •         Ein innovatives Kultur- Natur und Umweltbildungsprojekt von Turmstationen Deutschland e.V. und Artenschutz in Franken® das von der Gemeinde Knetzgau, der Steuerkanzlei Bauerfeind aus München, der Petra und Matthias Hanft-Stiftung für Tier- und Naturschutz und der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt wird.

[Mehr dazu auf den Seiten des AiF]
Turmstationen Deutschland e.V.
Stand
 21.07.2025
Schutz und Lebensraum für Fledermäuse – Aus alt wird artenreich
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Schutz und Lebensraum für Fledermäuse – Aus alt wird artenreich

  • Revitalisierung eines Quellschachtes als Fledermaus-Winterquartier

Im Rahmen eines ökologisch ausgerichteten Naturschutzprojekts das wir mit fachlicher Unterstützung von Artenschutz in Franken® umsetzen, wird ein stillgelegter, historischer Quellschacht umfassend umgestaltet, um einer besonders gefährdeten Tiergruppe – den heimischen Fledermäusen – ein sicheres und stabiles Winterquartier zu bieten. Der Umbau dieses ehemaligen technischen Bauwerks erfolgt unter Berücksichtigung aktueller Erkenntnisse der Quartierökologie, Mikroklimaregulierung und artspezifischer Habitatansprüche.
Fledermäuse (Chiroptera) sind auf eine Vielzahl unterschiedlicher Quartiere angewiesen. Während der kalten Jahreszeit ziehen sich viele Arten in unterirdische Winterquartiere (Hibernakel) zurück, in denen konstante Temperaturen zwischen 4 und 9 °C sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 85 % herrschen. Der ehemalige Quellschacht wird hierzu mit spezifischen Hang- und Spaltquartieren ausgestattet. Diese schaffen optimale Bedingungen für eine energiesparende Winterruhe (Torporphase), in der die Tiere ihre Körperfunktionen drastisch herunterfahren.Die Zugänglichkeit des Schachtes wird durch fledermausfreundliche Flugöffnungen gewährleistet. Gleichzeitig wird der Innenraum gegen Störungen, Raubfeinde und Witterungseinflüsse geschützt – essenziell, da Störungen im Winterquartier zum vorzeitigen Aufwachen und damit zur lebensbedrohlichen Erschöpfung der Tiere führen können.

Gestaltung einer artenreichen Offenlandschaft mit Baumquartieren
Im direkten Umfeld des Quellschachtes entsteht eine strukturreiche, naturnahe Offenfläche mit hoher Biodiversität. Alte Laubbäume – insbesondere höhlenreiche Eichen und Buchen – wurden erhalten und gezielt ergänzt. An diesen ökologisch wertvollen Habitatbäumen werden verschiedene Fledermaus-Sommerquartiere installiert, darunter spezielle Spalten- und Kastentypen, die den unterschiedlichen Ansprüchen von Quartiergemeinschaften gerecht werden. Diese sogenannten Wochenstubenquartiere bieten vor allem im Sommer weiblichen Tieren sichere Rückzugsräume zur Jungenaufzucht. Einige Quartiere fungieren zudem als Übergangs- und Schwärmquartiere während der Reproduktions- und Paarungszeit. Auch oberirdische Überwinterungsquartiere werden auf dem Gelände installiert werden, auch um die Quartiervielfalt weiter zu erhöhen und zu optimieren. Die angrenzenden Wiesenflächen werden extensiv gepflegt und als insektenreiche Jagdhabitate aufgewertet. Dabei kommen Maßnahmen wie Mahdgutübertragung, Staffelmahd und das gezielte Zulassen von Altgrasstreifen zum Einsatz – wichtige Nahrungsquellen für insektenfressende Fledermausarten.

Gefährdungssituation – warum wir handeln müssen
In Deutschland sind alle 25 heimischen Fledermausarten nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt (§44 BNatSchG). Dennoch gelten 18 von ihnen laut Roter Liste als gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Hauptursachen sind der Verlust geeigneter Quartierstrukturen (Gebäudesanierungen, Baumfällungen), der Rückgang strukturreicher Landschaften sowie die Insektenverarmung infolge intensiver Landwirtschaft und Lichtverschmutzung.

Insbesondere gebäudebewohnende Arten wie die Große Mausohren (Myotis myotis), das Graue Langohr (Plecotus austriacus) oder die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) leiden unter dem Verlust traditioneller Dachböden und Spalten. Baumhöhlenbewohnende Arten wie die Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) oder die Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii) finden immer seltener geeignete Altbäume in Wirtschaftswäldern oder Siedlungsnähe.Unsere Maßnahmen setzen genau hier an: durch gezielte Quartierschaffung, Habitataufwertung und langfristige Schutzkonzepte schaffen wir Lebensräume mit Zukunft – kleinräumig, nachhaltig und naturnah.

Ein Projekt mit Wirkung – für Artenvielfalt und Umweltbildung
Die Umgestaltung des Quellschachtes zu einem artenschutzgerechten Winterquartier sowie die Entwicklung der angrenzenden Offenfläche ist ein wichtiger Baustein im kommunalen Arten- und Habitatmanagement. Neben dem direkten Schutz der Fledermäuse leistet das Projekt auch einen Beitrag zur Umweltbildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Belange des Artenschutzes. Infotafeln vor Ort sollen langfristig helfen, Akzeptanz und Verständnis für den Schutz dieser ökologisch bedeutsamen Tiergruppe zu fördern.

Fazit: Aus Verantwortung für die Nacht
Fledermäuse sind faszinierende, aber hochgradig gefährdete Begleiter unserer Kulturlandschaft. Ihr Schutz ist ein Maßstab für den Zustand unserer Umwelt – und zugleich ein Appell zum Handeln. Die Umgestaltung des alten Quellschachtes und der angrenzenden Fläche zeigt eindrucksvoll, wie technische Relikte der Vergangenheit zu wertvollen Biotopen der Zukunft werden können. Schützen wir gemeinsam die heimischen Fledermäuse – für die Artenvielfalt, für kommende Generationen, für eine lebendige Nacht.

Wir möchten uns auf diesem Weg bei der BEATRICE NOLTE STIFTUNG FÜR NATUR- UND UMWELTSCHUTZ, der Hans Georg Schneider Stiftung, sowie der Stiftung Unsere Erde für die gewährte Projektunterstützung bedanken. 


  •     Möchten auch Sie uns bei diesem wegweisenden Projekt finanziell unterstützen - kontaktieren Sie uns!


Turmstationen Deutschland e.V. 
Stand
18.07.2025
Schutzprojekt für Steinkauz und Wiedehopf
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Schutzprojekt für Steinkauz und Wiedehopf

  • Zielgerichtetes Habitatmanagement für gefährdete Brutvogelarten

Im Rahmen eines praxisorientierten Artenschutzprojekts schaffen wir mit fachlicher Unterstützung von Artenschutz in Franken® auf einer mehrere Hektar großen, extensiv beweideten Offenfläche gezielt Lebensräume für zwei streng geschützte Vogelarten: den Steinkauz (Athene noctua) und den Wiedehopf (Upupa epops). Unsere vereinseigene Fläche wird als Vielweide mit Mutterkühen und deren Kälbern genutzt. Durch diese extensive Form der nahezu Ganzjahresbeweidung bleibt das Gelände offen, nährstoffarm und mosaikartig strukturiert – eine entscheidende Grundlage für den Erhalt halboffener Kulturlandschaften, wie sie beide Zielarten benötigen. Das Projekt verbindet somit Landwirtschaft mit praktischer Biodiversitätsförderung.
Habitatoptimierung durch gezielte Maßnahmen

Um die Habitatqualität für Steinkauz und Wiedehopf signifikant zu verbessern, setzen wir eine Kombination bewährter und innovativer Artenschutzmaßnahmen um:

  •     Installation artspezifischer Nisthilfen: Für den Steinkauz und en Wiedehopf werden optimal ausgerichtete Brutkästen mit geeigneter Mikroklimatisierung angebracht – teils als Pilotmodelle mit verbessertem Prädatorenschutz. 
  •     Pflege offener Landschaftsstrukturen: Durch die Beweidung mit robusten Mutterkühen erfolgt eine natürliche Vegetationskontrolle. So entstehen Trittstellen, Rohbodenbereiche und Insektenhabitate, die für den Wiedehopf als Nahrungsspezialist (z. B. auf Feldgrillen und Engerlinge) essenziell sind.
  •     Erhalt von Altbaumbeständen und Einzelstrukturen: Alte Obstbäume, Lesesteinwälle und abgestorbene Baumstämme bleiben gezielt erhalten und bieten zusätzliche Habitatstrukturen für Eulen und Insekten.

Mehrwert für die Agrarlandschaft

Unser Projekt wirkt nicht nur auf die beiden Zielarten, sondern entfaltet eine Leitbildfunktion für Agrarökosysteme mit hoher biologischer Vielfalt. Auch Begleitarten wie Neuntöter (Lanius collurio), Feldlerche (Alauda arvensis), Schachbrettfalter (Melanargia galathea) oder Wildbienen profitieren unmittelbar von den Maßnahmen.
Kooperation und wissenschaftliche Begleitung Das Projekt wird in enger Kooperation mit verschiedenen Partnern realisiert. Eine fortlaufende Erfolgskontrolle (Monitoring) begleitet die Umsetzung und liefert wertvolle Daten zur Reproduktionsrate, Revierbindung und Habitatnutzung der Zielarten.

Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie landwirtschaftliche Nutzung und Artenschutz Hand in Hand gehen können – konkret, wirksam und zukunftsorientiert.

Wir möchten uns auf diesem Weg bei der BEATRICE NOLTE STIFTUNG FÜR NATUR- UND UMWELTSCHUTZ, der Hans Georg Schneider Stiftung, sowie der Stiftung Unsere Erde für die gewährte Projektunterstützung bedanken. 

  • Möchten auch Sie uns bei diesem wegweisenden Projekt finanziell unterstützen - kontaktieren Sie uns!

Turmstationen Deutschland e.V. 
Stand 16.07.2025
Gewässeruferstreifen als Lebensadern der Artenvielfalt ...
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Gewässeruferstreifen als Lebensadern der Artenvielfalt – Naturschutz und kleinbäuerliche Nutzung im Einklang

  • Der Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt ist eine der dringendsten Aufgaben unserer Zeit. Als Verein setzen wir uns aktiv dafür ein, Lebensräume zu schaffen und zu sichern, in denen Pflanzen, Tiere und Menschen im Gleichgewicht miteinander existieren können. Dabei verfolgen wir einen besonderen Ansatz: Naturschutz im Einklang mit kleinbäuerlichen Strukturen. Auf unseren vereinseigenen Flächen entwickeln wir modellhafte Projekte, bei denen ökologische Aufwertung und nachhaltige Nutzung Hand in Hand gehen. Ein zentrales Element dabei sind auch Gewässeruferstreifen – schmale, extensiv gepflegte Zonen entlang von Bachläufen, Gräben oder Teichen, die sich durch hohe ökologische Bedeutung auszeichnen.
Diese Uferstreifen fungieren als Rückzugsräume für zahlreiche bedrohte und spezialisierte Arten. 
Durch den bewussten Verzicht auf Düngung, Pestizide und wo imer möglich maschinelle Bodenbearbeitung entstehen naturnahe Lebensräume, in denen sich vielfach eine beeindruckende Vielfalt an Flora und Fauna entfalten kann:

  • Insekten finden hier reich blühende Pflanzen und ungestörte Brutplätze.
  • Amphibien nutzen feuchte Zonen zum Laichen und als dauerhaften Lebensraum.
  • Vögel profitieren von der Strukturvielfalt und dem reichen Nahrungsangebot.
  • Wildpflanzen, darunter auch viele selten gewordene Arten, können sich in der ungestörten Uferzone wieder etablieren.

Neben ihrem direkten Nutzen für die Biodiversität erfüllen diese Streifen wichtige ökologische Funktionen: Sie filtern Nährstoffe und Schadstoffe aus dem Oberflächenwasser, verbessern die Wasserqualität, stabilisieren Uferbereiche, mindern Erosion und tragen zur Klimaanpassung bei. Gleichzeitig dienen sie als Biotopverbund, indem sie Wanderwege für Tiere zwischen isolierten Lebensräumen schaffen.Gerade in Kombination mit kleinbäuerlichen Wirtschaftsformen entfalten diese Maßnahmen ihr volles Potenzial. Denn wo Vielfalt gepflegt wird, entstehen fruchtbare Böden, gesunde Ökosysteme und langfristig auch mehr Resilienz gegenüber Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Unsere Flächen zeigen: Landwirtschaft und Naturschutz müssen keine Gegensätze sein. Sie können sich sinnvoll ergänzen – zum Wohle aller. Wir verstehen unsere Arbeit als Einladung an andere Organisationen ähnliche Wege zu gehen. Gemeinsam können wir zeigen, dass eine zukunftsfähige Landnutzung möglich ist – eine, die Arten schützt, Landschaften lebendig erhält und gleichzeitig gesunde Lebensmittel produziert.


In der Aufnahme
  •     Mit dem Erwerb ausgewählter Flächen bemühen wir uns um den Erhalt der Biodiversität, sowie kleinbäuerlicher Strukturen in  der Kulurlandschaft. 

Turmstationen Deutschland e.V. 
Stand
14.07.2025
Wir schaffen wertvolle (Über)- Lebensräume
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Wir schaffen (Über)- Lebensräume

  •         Ein innovatives Kultur- Natur und Umweltbildungsprojekt von Turmstationen Deutschland e.V. und Artenschutz in Franken® das von zahlreichen Projektpartnern unterstützt wird.

Fester Bestandteil unseres Engagements ist auch die Umgestaltung geeigneter Flächen, um als sicherer Überlebensraum für auch im Bestand gefährdete Arten fungieren zu können. Denn leider verlieren mehr und mehr unserer Tier- und Pflanzen ihre letzten Rückzugsräume, gerade auch in der Kulturlandschaft, die zunehmend zu einer Industrielandschaft umgewandelt wird.

Mit Ihrer Unterstützung können Sie uns bei diesem wichtigen Anliegen helfen und aktiv zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten beitragen. 

Wir würden uns sehr über Ihre Unterstützung freuen!



In der Abbildung
  •     Ausschnitt einer unserer Flächen welche wir exklusiv dem Naturschutzgedanken und hier dem Ansatz Gewässserlandschaften widmen. 
Turmstationen Deutschland e.V.
Stand 22.06.2025
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Volksbank Rhede

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